C. hat vor dem Kochen beide Spiritustöpfe gefüllt und fast eine ganze Flasche reingekippt, was normalerweise, wenn sie ganz leer sind, auch ok ist.
Dann hat sie angefangen Filets mit Speck zu brutzeln und Nudeln zu kochen. Draußen ging ein heftiger Wind und da es ihr zu warm war, hat sie alle Fenster aufgerissen. Sie war dann durch den Wind ständig am maulen, dass das heute Kochen unter erschwerten Bedingungen sei. Irgendwie wurde das Nudelwasser nicht richtig heiß und irgendwann hat sie dann festgestellt, dass dafür die Topfgriffe immer heißer werden. Als die Nudeln dann endlich fertig waren und sie den Brenner mit dem Schieberegler zumachen wollte, hat sie sich die Finger an dem Plastikregler verbrannt und der ist dann auch gleich völlig verschmort abgefallen. Die Flammen kamen nun nicht mehr in der Mitte aus der Brennstelle raus sonderten loderten seitlich durch die Lüftungsschlitze und den Schieber konnte man auch nicht anfassen, da er glühend heiß war.
Nun mussten erstmal alle Töpfe und Pfannen runter vom Herd und dann konnte ich mit einem Handtuch als Hitzeschutz den Herd hochklappen. Das war nun aber auch blöd, weil nun sofort die Flamme auf den 2. Spiritustopf umsprang und aus beiden Töpfen 40 cm hohe Flammen loderten. Also den Herd gleich wieder zugeklappt aber das half auch nichts, nun loderten die Flammen wieder auf der Seite raus.
Es war dann kurz ein bisschen Hektik in der Karre, bis ich unsere Microfasertücher mit Wasser getränkt hatte und dann todesmutig den Herd noch einmal hochgeklappt und die nassen Tücher auf die Brenner geworfen habe.
Die Flammen waren aus, aber unser Appetit war auch erstmal weg. Irgendwann haben wir dann aber doch noch ein paar Gabeln lauwarme Nudeln und ein bisschen Filet gegessen.
Nach dem Essen habe ich mir das Desaster angeschaut und versucht, der Ursache auf den Grund zu gehen. Ich glaube auch, dass ich das Problem entdeckt habe. Unter den Brennertöpfen befinden sich gebogene Stahlklammern, die als Feder wirken und den Topf nach oben gegen das Herdoberteil drücken. Nach einer Fahrleistung von über 50.000km sind die schon ziemlich nach unten gedrückt und haben kaum noch Federwirkung. Da nun der hintere Brennertopf durch das Füllen sehr schwer war, lag der obere Rand nicht mehr richtig an und die Flamme hat auch auf der Seite rausgezüngelt. Deshalb ging er mit dem Schieber auch nicht mehr aus und hat weiterhin auf der Seite rausgebrannt.
Kurz und gut: Nachdem alles abgekühlt war, wurde der verschmorchelte Plastikriegel nachgeschnitzt, die Federn nachgebogen und alles wieder gangbar gemacht und jetzt funktioniert das Teil wie am ersten Tag, nur das Unsicherheitsgefühl ist noch nicht ganz weg.
Es gibt dort einen großen Campingplatz mit einer guten Anbindung an das öffentliche Verkehrsnetz und so haben wir uns entschlossen, da 3 Tage hinzufahren und von dort aus die Stadt zu erkunden, auch wenn der Platz nicht billig ist. Da ich eine Route an der Küste entlang rausgesucht habe, wären das 140 km gewesen und das ist ja schließlich in einem Tag zu schaffen.
Wie ihr auf den ersten Bildern sehen könnt, war es richtig schön heute Morgen. Es hatte 14 Grad und einen kräftigen Wind an der Küste.
Peniche ist sehr touristisch und vor allem bei allen Arten von Surfern beliebt.
Es gibt auch zig Surfschulen und die Trockenübungen am Strand sehen schon witzig aus.
Wir haben die Halbinsel komplett umrundet. Vor allem auf der Nordseite gibt es da richtig schöne Felsformationen an der Küste. Allerdings ist hier überall absolutes Halteverbot für Wohnmobile. C. ist immer nur kurz rausgehüpft zum ein paar Fotos zu machen, während ich im Auto geblieben bin.
Das ist dann der eher unscheinbare Leuchtturm an der Westecke der Halbinsel.
Von Peniche aus sind wir mit dem anderen Navi weiter gefahren bis es uns komisch vorkam, dass nirgends mehr der Ort Óbidos angeschrieben ist.
Nun haben wir gemerkt, dass wir in der ursprünglichen Route eigentlich zuerst Óbidos und dann Peniche drinhatten und eigentlich schon an Óbidos durch waren. Da wir Óbidos unbedingt sehen wollten, sind wir halt nochmal ein Stück zurück gefahren und dann gegen 13.30 Uhr hier gelandet. Bei der Anfahrt sieht man die Burgmauer, die den ganzen Ortskern umrundet.
Hier geht man durch das Stadttor und kommt dann in eine richtig hübsche Altstadt mit ganz vielen kleinen Gässchen. Natürlich ist auch hier alles sehr touristisch aber zumindest im Moment nicht überlaufen.
Das ist keine Kirche sondern die Verzierung befindet sich innerhalb des Torbogens, der auf dem oberen Bild zu sehen ist.
Wir sind rund 2 Stunden da in den Gassen rumgelaufen und jedes 3. Geschäft bietet einen Kirschlikör an, die Spezialität hier in der Region. Wenn man die allerdings alle probieren will, wird man sein WoMo vermutlich nie mehr finden.
Natürlich gibt es auch wieder an jeder Ecke eine Kirche, was daran liegt, dass die Stadt zum Erbe der Königinnen gehörte. Mehrere Könige schenkten die Stadt der jeweils Angebeteten und die konnte natürlich nicht die gleiche Kirche benutzen sondern ließ gleich eine neue bauen.
Der Innenraum der Kirche auf dem Bild oben ist komplett gefliest. Sieht wirklich hübsch aus und ist mal was anderes.
Der Laden war auch recht witzig. Es gibt hier nur Konservendosen, wie die Fischbüchsen bei uns, mit Jahreszahlen drauf. Ein Marketinggag, aber man kann eine Fischkonserve von seinem Geburtsjahr kaufen.
Und für die Botaniker unter euch:
Wer weiß, was das für Blumen sind? Wir haben gerätselt aber noch keine Antwort gefunden.
So und jetzt wisst ihr auch, warum das mit Lissabon nichts geworden ist. Wir sind zwar heute fast 100km gefahren aber Óbidos ist gerade mal 23 km von unserem gestrigen Übernachtungsplatz entfernt und hier bleiben wir jetzt. Ich bezweifle zwischenzeitlich allerdings stark, dass wir morgen nach Lissabon kommen. Wenn wir unser Tempo beibehalten, dauert das noch 4 Tage.
Es könnte eine Solandra maxima sein.
AntwortenLöschenGenau die ist es. Vielen Dank für die Bestimmung und da sie ja aus Südamerika kommt, ist es auch plausibel, dass sie in Portugal zu finden ist.
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