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Samstag, 30. April 2022

Lissabon

Heute gibt es die angekündigte Bilderflut aus Lissabon, wobei ihr etliche Male Abstriche bei der Qualität machen müsst.

Warum das so ist, erkläre ich später.

Wir sind nach dem Frühstück mit dem Linienbus 714 vom Campingplatz aus in die Innenstadt gefahren. Das Ticket für die einfache Fahrt kostet 2 Euro und für die 11 km braucht man rund 40 Minuten. Schon auf der Anfahrt ist uns aufgefallen, dass die Sehenswürdigkeiten in der Stadt weit verstreut sind und so sind wir an der Endhaltestelle, Praca da Figuera, direkt in den Yellow Bus umgestiegen. Das ist ein offener Touribus, der eigentlich die Sehenswürdigkeiten abfährt und bei dem man mit dem 24-Stunden-Ticket für 20 Euro so oft man will ein- und aussteigen kann.
Um es vorwegzunehmen. Das Geld hätten wir uns sparen können. Der Bus fährt durch die engen Straßen und man hat nicht die geringste Chance, mal was zu fotografieren, es sei denn, man will den Kopf vom Vordermann formatfüllend im Bild haben. Die wenigen Fotos, die bei der Fahrt halbwegs was geworden sind, habe ich hier eingestellt.





Während der Busfahrt flogen im Minutentakt Flugzeuge im Landeanflug dicht über die Stadt und das auch über riesige Wohnsiedlungen. Da mag man sich nicht ausmalen, was da passiert, wenn da einer mal ein technisches Problem hat.











In Belem hatten wir erstmal genug von der Bustour und sind ausgestiegen. Da Belem eine der Hauptsehenswürdigeiten hier ist, war es natürlich entsprechend voll.

C. legt ja immer sehr viel Wert auf Bilder ohne fremde Personen, aber da war sie heute chancenlos.

Vom Torre de Belém, der Hauptsehendwürdigkeit hier, hat man einen schönen Blick auf die Ponte 25 de Abril, einer großen Hängebrücke die etwas von der der Golden Gate-Bridge hat. Leider war die Brücke im vollen Gegenlicht, daher auch da keine wirklich schönen Fotos.

Das ist das Padrão dos Descobrimentos, ein segelförmiges Denkmal, dass nur wenige hundert Meter vom Torre entfernt steht.
Nach dem Rundgang in Belém haben wir wieder den Yellow Bus ins Zentrum genommen. Das war schon wieder nervig, weil der Bus eigentlich alle halbe Stunde kommen solll, wir da aber fast eine Stunde rumstanden, bis er endlich da war.

Mit dem Bus ging es also zurück, wobei wir eine Haltestelle vor dem Prace da Figueira ausgestiegen sind. Das Bild hier und ein paar der Folgenden sind noch aus dem Bus gemacht.
Mit Yellow Bus war es nun genug und wir haben uns entschlossen, den Rest zu Fuß zu erkunden.

Auch dabei gestaltete es sich schwierig, hübsche Fotos zu machen, weil immer entweder irgendwelche Oberleitungen oder Baukräne im Weg waren.












Mit unserem Busticket hätten wir auch kostenlos mit den Trams fahren können, die da überall in der Stadt rumkurven. Das hat schon was von San Francisco. Die Dinger waren aber immer gestopft voll und das wollten wir uns nicht antun und sind beim Fußmarsch geblieben. Eigentlich schade, wäre bei weniger Betrieb sicher ein Erlebnis gewesen.
Das hier ist die Kirche des Hl. Antonius, die über seiner Geburtsstätte errichtet wurde.


Das Erlaufen von Lissabon ist schwierig. Wie schon erwähnt, sind die Sehendwürdigkeiten weit auseinander und es geht ständig steil rauf und runter. In den Gassen dazwischen, wo gerade mal keine Touri-Hotspots sind, treibt sich zwielichtiges Volk rum.


Hier sind wir hoch zur Burg gelaufen aber auch da war so viel los, dass wir den Berg wieder runtergelatscht sind ohne das Innere der Burg zu besichtigen.


Auf jeden Fall sieht man so was bei uns in den Gassen eher selten, aber der war auf Betteltour im Restaurant.


Was wir auf jeden Fall noch sehen wollten war der Elevator de Santa Justa, der Anfang des 20. Jahrhunderts von einem Schüler von Gustav Eiffel konstruiert wurde und der die Unterstadt mit der Oberstadt verbindet. Da unser Busticket auch dafür gültig war, haben wir uns in die Schlange angestellt und brav 30 Minuten gewartet, um die 30 Sekunden damit nach oben zu fahren.


Von der Plattform oben hat man einen schönen Blick über die Stadt....
...und man kommt auch direkt beim Archäologischen Museum raus, das heute wegen eines Events freien Eintritt gewährte.
Neben dem Archäologischen Museum ist noch ein Militärmuseum, das noch ein richtiges Wachhäuschen hat und gerade die Wachablösung war, als wir ankamen.









Gegen 17 Uhr hatten wir genug, zumal es heute mit 27 Grad recht warm war.

Und nun zum Fazit auch wenn das vermutlich viele nicht verstehen können:

Uns hat Lissabon überhaupt nicht begeistert. Wir haben eine kompakte Altstadt mit vielen Sehenswürdigkeiten, die man bei den meisten Städtereisen vorfindet, vermisst. Alles ist irgendwie verzettelt und dazwischen ist nur ein ziemliches Verkehrschaos mit zu vielen Leuten.

Das ist sicher dem großen Erdbeben von 1755 geschuldet, als die Stadt nahezu vollständig zerstört wurde.

Für uns ist das auf jeden Fall abgearbeitet und wir hätten durchaus auf den weiteren Tag hier verzichten können. So werden wir morgen hier auf dem Campingplatz halt einen Ruhetag einlegen, aber in die Stadt wollen wir nicht mehr.