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Montag, 16. Mai 2022

Córdoba

Gestern Abend waren wir hier auf dem Campingplatz essen. Es war typische Campingplatzkost zu moderaten Preisen, kein so kulinarisches Highlight wie auf dem letzten Platz, aber trotzdem lecker. C. haben es besonders die mit viel Knoblauch eingelegten Oliven angetan. So hat sie zumindest ein kleines Ästchen der gestern gesehenen Millionen von Olivenbäumen leergegessen. 

Als wir zu unserem Stellplatz zurück kamen, ging gerade ein riesiger Vollmond auf.

Heute Morgen war dann Busfahren nach Córdoba angesagt. Um ja nicht wieder zur falschen Zeit an die Haltestelle zu kommen, waren wir schon 20 Minuten vor der Abfahrtszeit da. Prompt hatte der Bus 10 Minuten Verspätung, so dass wir halt wieder mal eine halbe Stunde da rumstanden.

Vom Campingplatz aus sind es rund 27 km bis in die Innenstadt. Da der Bus allerdings über die Autobahn fährt, hatte er nur 4 oder 5 Haltestellen und wir waren in 30 Minuten im Zentrum.


Auch heute Morgen war es zunächst wieder dicht bewölkt und recht frisch. Als wir dann in Córdoba die ersten Meter gelaufen sind, drückte sich die Sonne langsam durch.





Unsere erste Anlaufstation war die Mezquita-Kathedrale. Uns wurde gesagt, dass die hoffnungslos überlaufen ist und wir haben damit gerechnet, hier erst mal eine Stunde in der Schlange zu stehen, bis wir eine Eintrittskarte haben.

Das war aber dann gar nicht so. Neben den normalen Ticketschaltern, in denen man auch barzahlen kann, gibt es mehrere Ticketautomaten, wo man sich die Eintrittskarte völlig umproblematisch mit der Kreditkarte ziehen kann. Da waren auch nur wenige Leute vor uns, so dass wir nach wenigen Minuten die Eintrittskarten für 11 Euro/Stück in der Hand hatten.



Die Mezquita ist absolut sehenswert. Auf über 800 Säulen steht die mehrfach erweiterte Kathedrale, die früher mal eine Moschee war.

Alles richtig farbenprächtig und viel Prunk und Protz auf insgesamt 23000 qm.

Wir machen da jetzt mal einen Rundgang.














Als wir nach der Besichtigung da rauskamen, war von den Wolken nichts mehr zu sehen und es hatte schon wieder 30 Grad.


Es ging dann weiter durch dieses Tor zur Puente Romano, einer Brücke mit 16 Bögen, die bei den Römern zur Via Augusta gehörte.

Hier sieht man im Hintergrund das Alcázar de los Reyes Cristianos, eine im 14. Jahrhundert erbaute Schlossanlage. Die Besichtigung haben wir uns heute geschenkt. Irgendwie wird man bei den vielen Städten so langsam etwas träge und man kann die ganzen Eindrücke auch nicht mehr aufnehmen.


Die Reiher im Fluss unter der Brücke sind von den Tourimassen unbeeindruckt. Die stehen einfach nur stolz da und schauen nach Futter.


Als wir wieder über die Brücke in Richtung Zentrum gelaufen sind, haben wir kurz überlegt, wie wir das mit der Rückfahrt machen. Der Bus in Richtung Campingplatz fährt sehr selten und am Nachmittag gibt es nur einen um 15.15 Uhr und den nächsten dann um 18.00 Uhr.

Wir waren uns schnell einig, dass wir bei der Hitze keine Lust haben, bis 18 Uhr da rumzulaufen und wir daher den früheren Bus nehmen, zumal es gerade mal kurz nach 12 Uhr war.


Wir sind dann noch rund 3 Stunden durch die Innenstadt gelaufen und dann waren wir wirklich auch fußlahm.

Hier kamen wir noch einmal an dem Platz vorbei, den wir am Morgen schon einmal fotografiert hatten. Man sieht den Unterschied mit der Bewölkung deutlich und dementsprechend war nun auch die Temperatur.

Hier waren wir noch an den Überresten einer alten Tempelanlage und die Tempeleidechse darf auch in den Blog. Die ist sicher schon mehrere tausend Jahre alt oder so.





Wir haben uns dann gegen 14.30 Uhr langsam auf den Weg zum Busbahnhof gemacht und unterwegs noch was getrunken,

Der Busbahnhof in Córdoba ist ein Rondell mit durchnummerierten Bushaltestellen. In der Halle ist eine Anzeigetafel wir am Flughafen und da steht, an welcher Nummer des Rondells der jeweilige Bus abfährt. Das haben wir auch gleich begriffen und sind zu unserer Nummer 21 gelaufen

Und nun kommt das, was nirgends steht.

Wir standen da und warteten und vor der 21 formierte sich schon langsam eine lange Schlange. 7 Minuten nach 15 Uhr fuhr der Bus auch vor, ließ alle Leute aussteigen, machte dann die Türe zu und der Fahrer verschwand. Als er einige Minuten später zurückkam fing er an, an der Eingangstüre zum Bus die Tickets zu kontrollieren und ließ die Leute dann rein. Das kam mir schon ein bisschen seltsam vor. Am Morgen hatten wir schließlich im Bus unsere 3 Euro je Ticket bar bezahlt und hier bezahlte niemand. Da wir ziemlich weit hinten in der Schlange standen habe ich meinen Hinternachbarn mal gefragt, ob man hier nicht barzahlen kann. Ich hatte schließlich ordentlich meine 6 Euro abgezählt in der Hand. Er schüttelte nur den Kopf und meinte, ich müsste das Ticket in der Halle kaufen.

Ich also losgesprintet und in die Halle zum nächstbesten Ticketschalter gerannt. Leider hat dieser Mensch dort überhaupt nicht verstanden, was ich will. Wie ich im Nachhinein festgestellt habe, weil er Tickets für irgendeine Fernbuslinie so a la Flixbus verkauft.

Ich also wieder rausgerannt und zu unserem Busfahrer, ihm die 6 Euro unter die Nase gehalten und was war:

Er schüttelte den Kopf und zeigte Richtung Halle. Nächster Spurt, dieses mal direkt zum Informationsschalter. Die Dame meinte, am Schalter Nummer 9 könnte es klappen. Als ich fragte, wo der ist, zeigte sie an das hinterste Ende der Halle. Also Dauerlauf fortgesetzt und schließlich auch die Nummer 9 gefunden. 6 Euro hingelegt, Busnummer brav angesagt und sie hat 2 Tickets gedruckt. Bekommen habe ich die aber noch nicht. Es war nämlich jeweils ein Ticket und ein Zahlungsbeleg und offensichtlich müssen die beiden Zettel nach spanischen Busrecht zusammengetackert werden. Blöd war, dass nach dem ersten Ticket der Tacker leer war und nun ging die Suche nach Tackerklammern los.

Schließlich wurde die Dame fündig und ich hatte die Tickets zusammengetackert in den Händen. Im 100 Meter-Sprinttempo bin ich durch die Halle zum Bus und ja, er war noch da. Der nette Fahrer hat extra gewartet. 

Völlig verschwitzt (ich! C. stand ja völlig entspannt neben dem Bus und hat auf mich gewartet) kamen wir schließlich in den vollen Bus und mussten uns noch auf die letzten freien Plätze verteilen. Aber alles besser, als fast 3 Stunden auf den nächsten Bus zu warten.

Ich bin mir nicht sicher, ob ich es schon einmal erwähnt habe, deshalb nur zur Sicherheit: ICH HASSE BUSFAHREN!

Dann hat aber alles wie am Schnürchen geklappt. Nach 30 Minuten waren wir auf dem Campingplatz und hier werden wir heute Abend wieder was essen gehen. 



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