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Freitag, 27. Mai 2022

Calatayud - Saragossa

Gestern Abend sind wir gegen 20 Uhr noch einmal in die Innenstadt gelaufen, weil wir eigentlich was essen wollten. 

In der Fußgängerzone leuchtete dieser historische Turm, den wir am nachmittag gar nicht gesehen hatten, richtig schön in der Sonne. Aus welchem Jahrhundert der ist, wissen wir nicht, es stand kein Schild dran.

(Es musste jetzt einfach mal was Modernes in den Blog nach dem vielen alten Gerümpel)

Die Partymeile hier erstreckt sich über einige hundert Meter. Eine Kneipe nach der anderen, wobei einige geschlossen hatten. Bei denen, die offen hatten, saßen überall richtig viele Leute und haben was getrunken, auch auffallend viele Senioren. Gegessen hat da allerdings niemand was. Mit "Senioren" meine ich übrigens welche, die deutlich älter als wir sind.


Wir sind bis zur Stierkampfarena gelaufen und haben uns bei den einzelnen Kneipen das Angebot angeschaut. Es war eine dazwischen, die ein Menü für 11 Euro mit einere umfangreichen Auswahl angeprießen hat und da haben wir uns hingesetzt. Wir haben ein Glas Wein und die Speisekarte bestellt und das war dann so ein Mischmasch von irgendwelchen Sandwiches und anderem Gelumpe.
Auf meine Frage hieß es: "Menü nur mittags."
Da wir keine Lust auf Labbertoast hatten, haben wir unsere 2 Gläser Wein à 1,20 Euro bezahlt und sind noch ein bisschen durch den Ort gelaufen.
Dabei haben wir neben einer weiteren Kirche noch einige andere Sachen entdeckt, die uns am Nachmittag entgangen waren.





Gegessen haben wir dann im WoMo. wir hatten vom Mittag noch ein halbes Baguette und haben unsere Notfallration Fischbüchsen vertilgt. Schmeckt auch mal wieder gut. Das isst man zu Hause ja nie.

Heute Morgen ging es dann über kleine Sträßchen weiter.
Auf und in den Hügeln rundrum sah man immer wieder Mauerreste von verfallenen Häusern oder Burgen.

Einige Kilometer hinter Calatayud sind wir auf dieses Dörfchen zugefahren, das schon von weitem hübsch aussah.

Hier haben wir gleich noch einmal eine Runde gedreht, wobei das teilweise auch ein bisschen depremierend ist. Mehr als die Hälfte aller Häuser sind unbewohnt, stehen zum Verkauf oder sind so verlottert, dass sie einstürzen.
Langfristig haben diese schönen Orte wohl einfach keine Überlebenschance.





Hier gab es wohl auch mal Felsenwohnungen, die aber nicht mehr genutzt werden und ebenfalls zusammenfallen.


Nach Belmonte wurde es dann noch einsamer und die Straße schraubte sich wieder auf über 1100 Meter Höhe. Hier gab es vor allem Obstplantagen. Unheimlich viele Kirsch- und Pfirsichbäume, wobei die Kirschen noch grasgrün sind. Ist wohl der Höhe geschuldet.
Interessant ist die Art, wie die hier ihre Bäume ziehen. Der Stamm wird klein gehalten und nur 5 oder 6 Triebe nach oben wachsen lassen. Die werden dann auch in gleicher Höhe gekappt, so dass man die Früchte problemlos ohne Hilfsmittel pflücken kann.
Von der Passhöhe ging es wieder runter in die riesige Ebene, die so auf ca. 400 Metern Höhe liegt.
Bis wir da unten waren, kamen noch einige unspektakuläre Dörfer, von denen wir im Vorbeifahren ein Bild gemacht haben.

Wenn man dann in der Ebene angekommen ist, geht es die letzten 30 km nach Saragossa schnurgerade durch eine langweilige Landschaft.

Wir haben uns hier etwas außerhalb auf einem Campingplatz -dem mit 26.50 Euro (ohne Strom) bisher teuersten auf unserer Reise- eingebucht, da es von hier wieder eine Busanbindung in die Innenstadt gibt. Wir haben gesagt, einmal tun wir uns das noch an, wobei wir Zweifel haben, ob es sich für Saragossa tatsächlich lohnt. Da wissen wir dann morgen mehr.
Der Campingplatz hat große Stellplätze und absolut keinen Flair. Er liegt auch noch in der Einflugschneise des Flughafens, so dass die Jets über unsere Köpfe donnern. Dazu kommen irgendwelche Militärmanöver mit Düsenjets, die schon mehrfach über uns weg gebrettert sind. Offensichtlich hat das spanische Militär Flugzeuge, die tatsächlich fliegen. Hätten wir in Deutschland ja auch gerne.

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