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Donnerstag, 17. März 2022

Bouillon-Saint Quentin

Wie ihr auf den heutigen Bildern sehen könnt, behielt der Himmel seine Einheitsfarbe der letzten Tage bei. Nur grau.

Wir sind gegen 9 Uhr von Bouillon aus in Richtung Normandie aufgebrochen. Im Navi haben wir eine Route über die kleinsten Departementstraßen, die wir gefunden haben, eingegeben. Das ging dann überwiegend durch den Ardennen-Nationalpark (Parc Naturel Régional des Ardennes).
Man kommt durch überwiegend recht ärmliche Dörfer und zwischen den Dörfern gibt es riesige landwirtschaftliche Anbaugebiete. Leute sieht man da kaum und die Anzahl der Autos, die einem begegnen, ist sehr überschaubar. Genau unser Geschmack, absolut nichts los.
Und dann kommt man, wie hier in Montcornet, an tollen Burgruinen vorbei und kann sich die von außen (leider noch geschlossen) in Ruhe anschauen, weil man ganz alleine hier ist. 

Es hatte 8 Grad aber es ging die ganze Zeit ein eisiger Wind. So richtig angenehm war es nicht, draußen rumzulaufen.

Irgendwie hat man manchmal schon den Eindruck, dass die Zeit hier stehen geblieben ist. Witzig war, dass plötzlich wieder ein Europaschild auftauchte und dahinter die Verkehrsvorschriften für Belgien standen. Wir sind ja am Morgen in Belgien losgefahren und haben absolut nicht gemerkt, dass wir irgendwie dann wohl ein Stück durch Frankreich gefahren sind und dann wieder in Belgien gelandet sind. Da war definitiv auch kein Hinweis auf den Länderwechsel. Also ging es wieder ein paar Kilometer durch Belgien und dann kam erneut ein Grenzwechsel nach Frankreich, der auch auf den Schildern angekündigt war. 
Unsere Handys tuten dabei die ganze Zeit, weil sie mit den dauernden Roaming-SMS kaum noch mitkommen.

Einen Unterschied zwischen den Dörfern in Belgien und Frankreich konnten wir auf der Strecke nicht ausmachen.
Egal wie ärmlich die Dörfer sind, riesige Kirchen stehen da überall rum. Wir waren allerdings auch auf der "Route de l'eglise", also der Kirchenstraße. 


Eigentlich wollten wir heute bis Amiens fahren. Ca. 80 km vor Amiens führte uns die Route durch Saint Quentins und man sah die riesige Kathedrale schon vom Weitem. Wir haben deshalb mal kurz nach einem Stellplatz geschaut und da gab es recht stadtnah einen Platz am Kanal, von dem aus man in 15 Minuten zu Fuß in die Innenstadt laufen kann.
Als wir da gegen 13.30 Uhr ankamen, war noch genau 1 Platz - nämlich unserer- frei. Er kostet 3 Euro inkl. Touriabgabe, Wasser und Strom kommen extra, brauchen wir aber nicht.
Ein bisschen erschreckend ist nur, dass selbst um diese Jahreszeit so ein Platz schon am frühen Nachmittag voll ist. Wie soll das in den nächsten Wochen werden?
Wir sind dann vom Parkplatz aus in die Innenstadt gelaufen. Neben der riesigen Kathedrale gibt es viele wirklich schöne, alte Gebäude. Das Rathaus auf dem Bild oben hat ja auch einen gewissen Charme.

In der Kathedrale haben es uns besonders die Fenster angetan, die wirklich schön sind. Ansonsten ist es, wie in allen großen Kirchen. Irgendwo steht immer ein Gerüst. In dieser hier wird gerade die Orgel renoviert und außen rum sind auch überall Bauarbeiten.


Wie man sieht, war der Betrieb in den Innenstadt sehr überschaubar. Frankreich hat ja am Montag die Maskenpflicht abgeschafft. Trotzdem hatten von den wenigen Leuten, die unterwegs waren, viele eine Maske auf.
Auf dem Marktplatz, wo der Karussellschubser gerade sein historisches Teil auspackte, waren die Aufbauarbeiten für ein großes Wochenendevent im Gange. Hier wird ab Morgen der St. Patricks Day mit irischer Folklore und vielen weiteren Acts über 3 Tage gefeiert. Wahrscheinlich gieren ja alle nach solchen Veranstaltungen, auch wenn die Coronazahlen auch hier in Frankreich steil nach oben gehen.

Wir haben in der Innenstadt dann noch einen Espresso und einen Cappucino getrunken. Das waren dann gerade mal schlappe 6,60 €. Das hat vermutlich mit den Energiepreisen zu tun, da die Kaffeemaschine ja Strom braucht.

Danach sind wir zurück zu unserem Stellplatz hier am Wasser gelaufen. Er liegt doch recht schön, wie man sieht und die Stellplätze sind recht großzügig. Im Sommer ist er wahrscheinlich kaum zu gebrauchen, da es absolut keinen Schatten gibt, aber das ist heute, bei 8 Grad, ja kein Thema.
Überrascht waren wir mit den Tankstellenpreisen. Wir mussten bislang ja hier noch nicht tanken, haben aber unterwegs mal nach den Preisen geschielt. Solche Preisspannen gibt es nicht mal zu Hause.
In einer Ortschaft hatte eine Tankstelle Diesel für 2,29 € ausgezeichnet. 500 Meter weiter kam die nächste Tanke mit 1,98 €. In Richtung der größeren Städte pendelt sich der Preis im Moment so bei 1,92 bis 1,95 € ein. Discounter haben auch schon mal 1,89 €. Nicht ganz so schlimm wie erwartet.
In Belgien hatten wir im übrigen keine Tankstelle unter 2,06€ gesehen.

PS: Und während ich das schreibe, wird der Himmel am Horizont langsam blau. Vielleicht gibt es dann morgen mal ein paar Bilder mit einem anderen Hintergrund als grau.

PPS:

Jetzt kam um kurz vor 19 Uhr noch die Sonne raus und hat ein richtig stimmungsvolles Licht gezaubert. Außerdem lässt das natürlich für morgen hoffen. Hier noch ein paar Impressionen.






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